Farbkonsistenz – So sieht sie in der Praxis aus
Farbkonsistenz – So sieht sie in der Praxis aus
Bei der Mandala-Malerei sind die Farben schön – aber das Verhalten der Farbe ist entscheidend.
Ein Punkt wirkt nur sauber und kontrolliert, wenn die Konsistenz stimmt.
Dies ist ein schneller visueller Leitfaden – nicht das ganze Kapitel aus meinem Buch, nur das Wesentliche.
Das Ziel
Ein Punkt, der schön sitzt, seine Form behält, klare Ränder hat und in der Mitte einen weichen „Nippel-Punkt“ zeigt.
Wenn dein Punkt so aussieht, ist die Konsistenz genau richtig.
1) Lila Punkt – Zu dick
Was man sieht:
Eine scharfe kleine Spitze in der Mitte, die nicht absackt. Ringe an der Oberfläche, unruhige Ränder.
Was tun:
Einen kleinen Tropfen Medium (kein Wasser) einarbeiten, gut mischen und auf derselben Oberfläche testen.
Anpassen, bis die Spitze in einen schönen Nippel-Punkt übergeht.

2) Blauer Punkt – Perfekte Konsistenz (Nippel-Punkt)
Was man sieht:
Leicht gewölbte Form, in der Mitte eine weiche Erhebung, saubere Kanten, kein Verlaufen.
Was das beim Malen bedeutet:
Stabile, gleichmäßige Punkte, gute Deckkraft, volle Kontrolle.
Wenn du das Verhältnis gefunden hast, lohnt es sich, eine kleine Menge extra zu mischen, um gleichmäßig weiterarbeiten zu können.

3) Grüner Punkt – Zu dünn (das Papier hat es gebremst)
Was man sieht:
Flachere Form, geringere Wölbung. Nur deshalb nicht weiter verlaufen, weil die schwarze Pappe die Farbe zurückhält. Auf glatten Oberflächen (Vinyl, Porzellan) würde sie sich weiter ausbreiten.
Was tun:
Etwas dickere Farbe einarbeiten, gut mischen und erneut testen — auf der tatsächlichen Arbeitsfläche.

Oberfläche ist entscheidend
Die gleiche Farbe verhält sich je nach Untergrund unterschiedlich:
-
Porös (Pappe, Gips): weniger Ausbreitung, Farbe wird „gehalten“.
-
Glatt (Vinyl, Porzellan): mehr Ausbreitung, leichteres Fließen.
Immer auf dem Material testen, auf dem du arbeitest — das spart viele Fehlversuche.
Warum kein Wasser?
Wasser schwächt die Bindung und kann später zu Rissen oder Ausbleichen führen.
Mit Medium bleibt die Farbe stabil – es verändert nur das Fließverhalten.
Zum Schluss
Farbkonsistenz ist keine Zauberei. Es ist Übung.
Wenn du einmal den Nippel-Punkt triffst, wird alles einfacher.
Hier habe ich bewusst nur die Essenz geteilt. Im Buch widme ich diesem Thema ein ganzes Kapitel: wie ich das richtige Verhältnis finde, verschiedene Marken einstelle und eine misslungene Mischung rette.
Wenn du es ernst meinst, findest du dort alles — Schritt für Schritt.
***
